Ausstellung im Druckhaus Waiblingen 2023 zur Eröffnung 03.12.
Ansicht im Foyer:

Ausstellung im Druckhaus Waiblingen zur Eröffnung am 27. Dezember 2022.
Ansicht der Stirnseite im Casino:

DHW Ausstellungseröffnung Waiblingen

Pressetexte:

Rede von Dr. Tobias Wall
(Kulturreferent der Stadt Stuttgart)               (Waiblingen, 03.12.2023, Auszug)

In der Eingangshalle empfangen uns außerdem die Werke von Diethard C. Verleger: Es sind Bilder mit einer erstaunlichen Tiefenwirkung. Man fragt sich, in was für Räume man hier hineinblickt. Fremdartige Weiten mit einer eigentümlichen Sogwirkung. Kreisförmige Schwaden schweben in raumlosen Tiefen, wie Blicke in fantastische Sternennebel, als hätte man Teil an vorzeitlichen kosmischen Ereignissen. Durchscheinende Bildräume zwischen Ordnung und Chaos, Farben breiten sich frei aus und doch spürt man die behutsam führende Hand des Künstlers, ohne dass sie jedoch die Klarheit einer Darstellung sucht. Der Blick verfängt sich in Ahnungen von Wirklichkeit, von Blüten, Dingen und Landschaften und doch bleibt die Wahrnehmung in einem ortlosen Schweben. Es sind Bilder von einer erhabenen und gleichzeitig meditativen Wirkung.

 

Rede von Prof. Ernst Hövelborn             (Waiblingen, 27.12.2022, Auszug)

Wenn wir nun den Blick auf die ausgestellten Werke der Mitglieder der Künstlergruppe Waiblingen werfen und mit Diethart Verleger beginnen, dann werden wir feststellen, dass die Materialität, die „materia prima“, also der Stoff aus dem ein Kunstwerk ist, in seinem Werk wenig haptische Fühlsamkeit aufweist, als z.B. pastos aufgetragene Farbe, sondern entsprechend dem „Multi-Layer-Verfahren“ eine glatte Oberfläche besitzt, da seine Bilder am Computer generiert und im Zusammenhang mit ihm ausgedruckt und in einen stabilen Zustand gebracht worden sind.

Für die Betrachter*innen erschließt sich, weniger, wie der „Leib“ des Werks zustande gekommen oder aus der Black Box des Computers und der mit dessen Instrumentarium ausgeführten Manipulationen entstanden ist, wobei eine in den Dingen der Digitalisierung „docta manus“ das Instrumentarium bedient und sicher bis an die Grenzen des Programms gegangen ist.

Es sind vielmehr die Bezeichnungen, bzw. Titel, die Diethart Verleger seinen Arbeiten gegeben hat. Mit den Themen verbindet sich die Sachassoziationen derer, die seine Bilder a’gucke oder na’gucke und sich Gedanken, wie über den „Weisen Blick“ machen, der für in Bild steht, in dem Eulen aus unterschiedlichen Perspektiven aus hellem, grauen, bewegten Grund auftauchen und mit ihrem Eulenaugen die Welt betrachten.

Homer spricht von „glaukopis Athena“, der eulenäugigen Göttin der Weisheit und Hegel vom Flug der Eule der Minerva, der Philosophie, die erst bei hereinbrechender Dämmerung ihren Flug beginnt und die Welt Grau in Grau zeichnet. Zugleich findet sich in den weiteren Bildtiteln von Diethart Verleger über die Sachassoziation, wie im Bild „Atlantis“ mit seinem tiefgründigen Blau und den Architekturfragmenten, das Einigmatische, also das Rätselhafte der sagenhaften Insel Atlantis und dies Rätselhafte begleitet auch die weiteren Titel, wie „Königsweg“, „Lemurien“, „Native Dance“ oder „Der Schamane“.

 

Nürtinger Zeitung von Prof. a.D. Helmuth Kern    (Nürtingen, 22.09.2021, Auszug)

Eine Reise in die Zeit jenseits der Realität:

Die Einführung in die Ausstellung wurde durch zwei beeindruckende Loop-Performances der Sängerin und Lyrikerin Babette Dieterich eingerahmt: „All Liebe“ zu Beginn und „Atem schöpfen“ am Ende. Beides vielschichtige Klangflächen, darüber der tragende Mezzosopran Dieterichs. Gelungene Interpretationen durch gesprochenes und gesungenes Wort, Klang, Geräusch und Rhythmus. Mehr meditativ die eine, mehr expressiv die andere. Beides Gedichte zu den künstlerischen Foto-Layer-Arbeiten von Diethart Verleger: „All Liebe“ und „Zeitenwende“

„Zu2t“ sei eine gendergerechte Ausstellung, sagte Helmuth Kern, der in die Ausstellung einführte. Diethart Verleger zeige als Künstler, intermedialer Gestalter und Oberstudienrat den Wesenskern von Kunst: Selbstständigkeit, Selbstbestimmtheit, Freiheit. Das vertiefe Babette Dieterich, die singende, schreibende und improvisierende Partnerin mit ihren Gedichten. „Im Dialog, im gerahmten Sprachbild mit dem gerahmten Bilderbild klärt das eine das andere und aus beiden wird ein neues Bild, das den Betrachtenden anregt und auf eine Reise in die Welt jenseits der optisch Sichtbaren mitnimmt.“

Anschaulich und nachvollziehbar, wie später zu hören war, führte Kern die Besucherinnen und Besucher anhand der Einladungskarte mit zentralen Ausschnitten aus der Arbeit „Zeitenwende“ und dem Anfang des Gedichts „Atem schöpfen“ in die sich überlagernden Bedeutungs- und Sinnschichten von Fotoarbeit und Gedicht ein. Machte deutlich, worum es den beiden Künstlern geht und was das Hintergründige an ihrer beider Arbeit, der Spracharbeit und der Bildarbeit sei: Sensibilisierung für eine ganzheitliche Wahrnehmung, für eine sinngebende, die sich hinter der Realität zeige. „Mystik sagen die einen dazu, Religion die anderen, Liebe sagen die Dritten“ sagte Kern und wies in einem kurzen Exkurs auf die Kunst der Romantik und deren Sehnsucht nach Transzendenz hin. „Bei Diethart und Babette wird diese Transzendenz, dieses Hintergründige, das den Vordergrund trägt und prägt durch die dialogische Beziehung betont“, denn Sprachbild und die sich aus mehreren Bildschichtenzusammensetzende Fotoarbeit würde diese auf ihre je eigene Weise ausloten und in der Gleichzeitigkeit für den Betrachtenden weitere Tiefenschichten erlebbar machen.

Kern verwies abschließend noch auf die große Bedeutung einer auf eigener Erfahrung und eigenem Erleben beruhenden Erkenntnisarbeit. Auch das ein Titel eines Bildes, das im Treppenhaus der Galerie im Rathaus zu sehen ist. Sie wäre in Zeiten von fake news, von Filterblasen, von Beeinflussung des Denkens, Urteilen und Handelns, von social media, nötiger denn je. Die Botschaft von „Zeitenwende“ dagegen sei: Es würde Zeit für den Einzelnen selbstbestimmt zu handeln, Neues zu entdecken, das echte Licht wahrzunehmen und zusammenzukommen.

In der Galerie fällt „Zeitenwende“ im Foyer sofort ins Auge, drei weitere großformatige Arbeiten mit Gedichten laden dort zum vertiefenden Schauen ein: „Unaufhaltsam“, „Black hole“ und „Paradiesbaum“. Ein Viertes ist ohne Gedicht – hier ist der Betrachtende Dialogpartner.

Draußen im Treppenhaus unten dann Gedicht und Bild „All-Liebe“ oben, dort wo es zum Trauzimmer geht, hängt beziehungsvoll „Das offene Herz“.

 

Rede von Prof. Ernst Hövelborn             (Stuttgart, 20.09.2020, Auszug)

Diethart Verleger erstellt seine, ganz auf die Farbe gestellten Bildkompositionen, aus vielen Schichten und Überlagerungen von bildhaften Details aus Fotografien, sodass eine Art von Wechselspiel zwischen den Schichten entsteht im Sinne eines dichtverwobenen Farbraumes, der im Ganzen zu einem Bild wird, dessen Herkunft aber Züge des Enigmatischen und Rätselhaften trägt. Das Auge der betrachtenden Personen versucht stets Details festzumachen, was aber in diesem Kontinuum stets wechselnder Bezüge fast unmöglich und vom Künstler auch nicht beabsichtigt ist.

Es handelt sich, um auf das Herstellen selbst einzugehen, weniger oder kaum um eine Verbindung zwischen Malerei und Fotografie, sondern um reine, am Computer in vielen Selektionsschritten hergestellte „Multi-Layer-Fotografien“, wobei die Fotografie, vom gr. Wortsinn her das „phoos grafein“, das Zeichnen mit dem Licht, zum grundlegenden Wesen der „Bilder“ von Diethart Verleger mit dazu gehört.

Insofern geht es ihm nicht nur um die Lichthaltigkeit in der Farbe selbst, sondern um eine Verbindung mit dem Wesen des Fotografischen, das in einem Moment liegt, welcher mit den Druck auf den Auslöser den Augenblick festhält, der im plötzlichen Aufleuchten einer Gegebenheit besteht, die in der Bewegung des Atmosphärischen wieder verschwindet, aber wie bei dem Impressionisten im Bild als eine Impression festgehalten wird.

Die Stabilität des Bildes konterkariert Diethart Verleger durch seine Art der farbig-formalen Detailverdichtungen, in denen nur selten, wie in dem Bild „Ja zum Leben“ oder „Blitzlicht“ Figürliches oder der großgewachsene Künstler selbst schlaglichtartig vor klarem leuchtendblauen Hintergrund zur Erscheinung und festen Formen wird. Es handelt sich vielfach in seinen „Bildern“ weniger um farbige Übergänge harmonischer Art oder gegeneinander abgesetzter malerischer Farbflächen, sondern um Schnittstellen wie in dem Bild mit dem Titel „Globaler Wandel“, auf dem vertikal aufsteigende rote und blaue Farbformen schnittstellenartig überlagert werden von bewegten Strukturen, die an Holzmaserungen erinnern, sich aber in der farbig-formal-fließenden und sich durchschneidenden Gemengelage zu einem Bildeindruck zusammenfinden, der allein durch die Grenze, den Rahmen und das Format bestimmt ist, aber sich aber potentiell durchaus weiter ausdehnen könnte. Diethart Verleger führt uns an die Grenzen der Wahrnehmung.

 

Rede von Ricarda Geib M.A.            (Stuttgart, im Dezember 2016)

Monochrome Farbakkorde und leuchtende Kreise, Geometrie und schwebender Rhythmus  bestimmen seine Bildwelt. Es sind fugenhaft gebaute Kompositionen, lichte Gewebe, flirrende Membrane – Malerei aus dem Geist der Musik, Formulierungen von eigenwilliger Strenge und Ausdruckskraft.

Diethart Verleger studierte an der Stuttgarter Akademie bei Baumgartl, das Un-Dingliche ist das Ereignis seiner Bilder, ein Schließen der Augen, der Blick nach Innen auf die Welt hinter den Dingen – Jalousien. Sie gleichen offenen Räumen, in denen das Imaginäre sich entfaltet.

Seine Acrylbilder haben eine klare, eindringliche Präsenz, er nennt sie Heartflame. Hinter den kreisenden Formen sieht man figurative Raster, einen jungen, erblühenden Frauenkörper, daneben eine Weisheit spendende reife Frau. Dazwischen Elias, flammend und in curru igneo entrückt, das Feuer scheint aus sich selbst heraus zu wachsen (hier bezog der Künstler seine Inspiration durch die Musik Mendelssohn Bartholdys). In Verlegers Werk steht Hermetik neben flirrender Leichtigkeit, als schätze er die geordnete Progression (gerne im goldenen Schnitt), aber auch befreiende Aufbrüche. Zentrierende und fliehende Kräfte machen die Komposition zum kontrapunktischen Spannungsfeld – alles widerspricht der Gewohnheit perspektivischen Sehens, auch wenn es immer eine Mitte zu geben scheint.

Seine z.T. mehrfach belichteten Fotoarbeiten Lichtboten und Lichtbecken, in denen er das durch farbige Kirchenfenster fallende Sonnenlicht einfängt, beschreiben, wie sich Licht auf der lebendigen Oberfläche des Steines materialisiert. Diese Bilder haben eine ganz eigene Dynamik. Die Farben scheinen in sich selbst bewegt und lassen an freie musikalische Strukturen denken, die sich rankend mit einer Melodie verbinden. Rinnende Zeit, eigentlich ein Charakteristikum der Musik, wird sichtbar, als sei die Musik der geheime Garten, aus dem er seine Inspiration bezieht.

 

Rede von Prof. Helge Bathelt zur Eröffnung am 10.12.2017

… Nun hätte die Einladungskartenarbeit von Diethart Verleger noch Hoffnung machen können. Wenn nämlich über einem etwas ausgeschüttet wird, dann gemahnt das an eine Taufe und nun egal ob Taufe oder Geburt: das ist in unserem Kulturkreis immer noch  klerikal verortet…

Diethart Verleger kennen wir auch durch die Einladung, die seine Arbeit „Ausschüttung“ zeigt. Das Filigran als Folge seines pointillistischen Farbauftrags wird zum Träger seiner eigenen Mythologie. Eine kubistisch angelegte Kosmologie verweist auf Zeit- und Sinnebenen und bindet in ein schöpferisches Ganzes ein. Aus Dunklem tritt Helles hervor.  Diese Darstellungsweise ist in der Werkschau durch mehrere hochformatige Tableaus vertreten.

Faszinierend finde ich die beiden fotografischen Arbeiten, die schwebend wie Manets „Seerosenteich“ wirken oder auch einen abstrakten Expressionismus fortschreiben.

 

Rede von Wolfgang Neumann im Dezember 2018

Diethart Verleger

Drei Gemälde im mittleren Hochformat zeigen eine traumhafte Welt: Im Zentrum steht, hängt oder liegt jeweils eine leicht bekleidete junge menschliche Figur, die sich abmüht eine feste Position zu finden. Ihr Gewicht wird dabei von Ballons gezogen, ein harter dunkler Schatten fällt als Spiegelform in einen nicht formulierbaren Bildraum. Die Farben sind grell, aber freundlich. Die Lichtquelle stammt von einer Engelsgestalt, die sich hintergründig, aber frontal mit Segnungsgeste dem Betrachter zuwendet. Die Figuren sind unterschiedlich gemalt, oftmals setzen sie sich aus perlenartigen Reihen von hellen Punkten oder Streifen zusammen, was einen glitzernden flüchtigen Eindruck von Bewegung vermittelt. Große symmetrische Kugelformen definieren im Schweben jeweils eine Festigkeit für die Komposition. Sie erinnern den Betrachter an Auferstehungsbilder der Renaissance, z.B. bei Jörg Ratgeb oder Matthias Grünewald.
Genau wie die Maler der Dürerzeit geht Diethart Verleger tiefen Fragestellungen nach: (Zitat)„der Sinnhaftigkeit und Transzendenz und die Frage nach dem Urgrund des Seins, der hinter der oberflächlichen Wirklichkeit der Erscheinung liegt. Lässt sich dieser tiefere Urgrund des Seins sichtbar machen mit bildlichen Mitteln oder bleibt er auch in den schönsten Abbildungen noch verborgen? Was verbirgt sich in der Tiefe? Was hält die Welt im Innersten zusammen?“

Diethart Verleger ist ein intermedialer Gestalter, d.h. dass er seine Ausdrucksformen immer danach auswählt, welches Thema er auf welche Weise bearbeiten möchte: Seine aktuellen Fotografien im Breitformat zeigen kristalline Flächen an Farben und Formen, die zunächst verwirren und einen abstrakten Eindruck vermitteln. Bei näherer Betrachtung lassen sich aber Strukturen und Elemente der sichtbaren Welt erkennen und es stellt sich eine polyzentrische Räumlichkeit heraus. Dabei  interessiert Diethart Verleger das Spiel von Wasser und Licht, das sich in Oberflächen bricht; sowie die Schichtung von elementaren Sphären, die wir sichtbar erfahren. Er übersteigert diese Eindrücke in eine kaleidoskophafte innere Welt, die durch seine Beobachtungen der äußeren Welt angereichert sind. Er ist nicht bereit, diese Bilder Klischees oder Kitschvorstellungen zu überlassen, sondern ist auf einer ehrlichen Suche nach immer neuen Varianten von Bildern, die unser Erleben im Vollspektrum umfänglich widerspiegeln.

Wort und Sport beim englischen Gruße

Sieh neuntausend Sonnen

Umweltschon.

Einladung Zu2t vorne

Die Zeitenwende:

Die Zeit, die alles wendet,

die Zeit, die bald endet.

Die Zeit, aus der Ewigkeit geronnen,

die Zeit der polaren Sonnen.

Die Zeit, an neue Ufer zu gehen,

die Zeit, für sein Selbst aufzustehen.

Die Zeit, innen und außen zu verbinden,

die Zeit, sich selber neu zu finden.

Die Zeit, den Schatten zu integrieren,

die Zeit, eine Ganzheit zu kreieren.

Die Zeit, dass sich alles wandelt,

die Zeit, dass der Mensch in Liebe handelt.

Die Zeit der letzten Wehen,

die Zeit, das Neue schon heute zu sehen.

 

Herzliche Einladung zu unserer ersten Doppelausstellung „Zu2t” im Rathaus in Neckartenzlingen am Sonntag, den 19.9.2021 um 11 Uhr.
Babette wird Gedichte ausstellen und zur Vernissage zwei Live Improvisationen mit dem Looper vorführen. Als Ausgangsmaterial benutzt sie dabei zwei eigene Texte. Mit ihren sich überlagernden Loops setzt sie ein Pendant zu meinen vielschichtigen Werken. Die Gedichte sind zum Teil in Auseinandersetzung mit meinen Bildern entstanden. Ich zeige in der Ausstellung ausschließlich Multi-Layer-Fotografien, fast alle davon zum ersten Mal.
Wir würden uns sehr über euer Kommen freuen, um den Spätsommer mit einem würdigen Kulturakzent zu begehen.

Die Loop-Performance wird bei schönem Wetter im Freien stattfinden und die Einführung hält Prof. a. D. Helmuth Kern.
Die Öffnungszeiten für das Rathaus sind Montag – Freitag von 8 – 12 Uhr und Dienstags zusätzlich von 16 – 18:30 Uhr.

Fotos von der Vernissage von Kurt Entenmann:

Jetzt gibt es auch einen Videorundgang für alle, die die Ausstellung im Rudolf-Steiner-Haus nicht live sehen konnten.

Foto unten:  Uli Ayadi

Multi-Layer-Fotografie.

In der Fotografie beschäftigt mich das Thema, wie Licht auf Materie trifft und wie das Wesen des Lichts sichtbar gemacht werden kann, ohne auf die physische Erscheinung reduziert zu werden. Licht ist lebendig, flirrt und pulsiert. In meinen Fotografien stelle ich Licht durch die Überlagerung von vielen, transparenten Ebenen dar. Dabei nutze ich die Schnittstelle, an der Licht auf die physische Form trifft. Durch die Komposition mit vielen Schichten verwebe ich das Licht zu einem neuen imaginären Netz aus Farben. Dabei entstehen mehrbezügliche Bilder, die eine größere Einheit durchscheinen lassen.

Sehen Sie einen Auszug meiner fotografischen Arbeiten.

Malerei.

In meiner Malerei beschreite ich verschiedene Wege von gegenständlich bis abstrakt: Der abstrakte Teil meiner Malerei lebt von der Gestik und Dynamik, die aus dem unmittelbaren Farbauftrag erfolgt. Diesen setze ich mit dem Pinsel, einem Schwamm oder Ähnlichem um. Manchmal entstehen bei diesem impulsiven Vorgehen Figuren, die ich weiter ausdeute. Dabei nutze ich neben der Malerei auch drucktechnische Verfahren, die neue Strukturen einbringen. Immer geht es mir um das Geistige in der Kunst, um das, „was die Welt im Innersten zusammenhält“. Auch bei den mehr gegenständlichen Arbeiten stelle ich eine Welt hinter den Dingen dar. Dabei geht es mir um Ebenen, die uns nur ahnungsvoll umgeben, jedoch immer präsent sind.

Sehen Sie einen Auszug meiner künstlerischen Tätigkeit.

Frühere Arbeiten.

In meinen früheren Bildern habe ich überwiegend gegenständlich und assoziativ gearbeitet. Bei den „Eisbären“ geht es mir dabei um das riesige, schöpferische Potential, das jedem Menschen innewohnt. Ihre Gebärden spiegeln dabei auch seelische Zustände. Die abgebildeten Eisbären stehen stellvertretend für das unbewusste Kraftpotential des Menschen, das ich bewusstmachen möchte. Die Serie der „Global Players“ spielt mehr auf politische und spirituelle Zusammenhänge an: Es geht um große Themen, die die ganze Menschheit und ihr Zusammenleben betreffen. Für den geübten Zuschauer entstehen neue Querverbindungen bis hin zu quantenphysikalischen Bezügen. Diese überwiegend grafischen Arbeiten sind komplex und brauchen eine längere Betrachtung, um entschlüsselt zu werden.

Sehen Sie einen Auszug meiner früheren künstlerischen Tätigkeit.

Ich arbeite als bildender Künstler und intermedialer Gestalter, der auch im Performance-, Foto- und Videobereich tätig ist. Mein Wunsch ist es, mit meinen Bildern der Welt ein neues Gesicht zu geben. In meinem Tun möchte ich begreifen und gestalten, mich hingeben mit Herz und Verstand, Bewusstsein und Intuition. Kunst ist für mich Reflexion und Selbstausdruck zugleich.

Außerdem lebt in der Kunst ein transzendierender, verwandelnder Aspekt. Dieser gibt mir die Möglichkeit, das Wesen meiner Seele über Bilder mitzuteilen und innerlich zu wachsen. Als schöpferisches Wesen kann ich so in voller Eigenverantwortung meiner Freiheit und meinen Visionen Ausdruck verleihen.

Warum verbringe ich mein Leben mit Kunst? Für mich ist Kunst eine Methode, mich selbst zu erforschen und die Welt auf einer Bildebene zu begreifen.
 Warum braucht die Welt Kunst? Kunst vermittelt zwischen verschiedenen Welten und gibt Einblicke in noch nicht Erforschtes und noch nie Dagewesenes. Kunst macht das Unaussprechliche sichtbar und bringt uns in Kontakt mit dem Geheimnis der Unendlichkeit.

Was ist der Antrieb für meine Kunst? Kunst hat für mich zunächst einen prozesshaften Charakter. Die Entstehungsgeschichte eines Bildes ist für mich genauso spannend wie das Ergebnis. Dabei mache ich selbst ebenfalls eine Wandlung durch. Womit wir beim zweiten wichtigen Aspekt wären: Kunst transformiert. Außerdem spricht Kunst eine universelle Sprache, die Verständnis und Verbindung schafft zwischen verschiedenen Kulturen.